Von Ernst Hasler
Liechtensteins U21-Nationalmannschaft erlitt gegen Polen eine 0:5-(0:1)-Abfuhr. Lange Zeit passte die Organisation, doch mit dem zweiten Tor war der Widerstand des Gastgebers gänzlich gebrochen.
Sobiech (91.), Kielb (43./ 80.) sowie Malecki (59./73.) jeweils mit einem Doppelpack besiegelten das Schicksal der Gastgeber. Liechtenstein kombinierte in den ersten 30 Minuten keck nach vorne, doch punkto Durchsetzungsvermögen waren die grössten Mängel auszumachen. «Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht und gute Konter gefahren», urteilte Liechtensteins U21-Trainer Rene Pauritsch dennoch positiv.
Dass der letzte Pass nicht kam, schrieb er der fehlenden Überzeugung zu. «Wir spielen bis zum Strafraum sehr gefällig. Die Räume nutzten wir teilweise gut, wir müssen noch mehr Coolness entwickeln», meinte der österreichische Trainer, der anmerkte, dass sein Team im Hinspiel in Polen nicht annähernd an die Strafraumgrenze gekommen sei.
Polen dank Präzision im Vorteil
Dank der höheren Präzision verschaffte sich Polen im ersten Abschnitt klare optische Vorteile. Obwohl das 0:1 – Kielb köpfelte eine Wodecki-Flanke ins Netz – nicht zwingend war, erarbeiteten sich die Polen ein Chancenplus. Malecki schob den Ball in Behind (10.) und Christen kratzte für den zu früh aus dem Tor eilenden Büchel einen Rybus-Schuss von der Linie (15.). Das war die einzige Unsicherheit von Torhüter Büchel in den ersten 45 Minuten: Er fischte u. a. einen Kopfball (21.) und Flachschuss von Wodecki (24.) sowie Flachschuss von Rybus stilsicher (41.).
Liechtenstein kam etliche Male dank guter Kombinationen vors Gästetor, doch Stockfehler (Eris, Pirker, Hanselmann) oder der unpräzise letzte Pass (Wieser, Eberle, Pirker) liessen beste Chancen im Keime ersticken. Eberle mit einem Schrägschuss (4.), Wieser mit einem zu hoch angetragenen Freistoss (28.) blieben die einzigen Offensivaktionen der Gastgeber.
Nach dem 0:2 war Partie gelaufen
Mutiger kam Liechtenstein aus der Kabine, doch die cleveren Polen griffen in heiklen Situationen zu einem taktischen Foul, sodass sie nie Gefahr liefen, einen Verlusttreffer hinnehmen zu müssen. Bis auf eine Wieser-Flanke, die ohne Abnehmer blieb (56.), konnte Liechtenstein kaum wirkliche Torgefahr erzeugen. Einwechselspieler Yildiz verfehlte das Tor von der Strafraumgrenze knapp (91.).
Als Malecki nach einem Wodecki-Querpass einschob (0:2), war die Partie indes gelaufen. Beim Gastgeber fehlte der Glaube, der Partie noch eine Wende geben zu können. Malecki, der stärkste Mann am Platz, erhöhte nach Doppelpass mit Wodecki auf 0:3.
Torhüter Büchel, der Kielb (51.) stoppte und einen Rybus-Freistoss (70.) zunichte gemacht hatte, stand bei den Toren vier (Kielb traf ins kurze Eck) und fünf (Sobiech schoss ein, als die FL-Defensive nicht nachsetzte) im Schilf. Er trübte somit seine starke Leistung.
Die Abwehr tat sich gegen das schnelle Kombinationsspiel der Polen schwer, das Mittelfeld konnte viele Entlastungen erzeugen, doch der finale Pass ist das Sorgenkind. Im Angriff enttäuschte Pirker.
«Das Resultat ist enttäuschend»
Pauritsch hatte auf eine kleine Überraschung gehofft, umso schmerzhafter war die deutliche Niederlage. «Das Resultat ist enttäuschend», gestand Pauritsch. «Polen war die technisch bessere Mannschaft; wir müssen ihre spielerische Überlegenheit anerkennen», ergänzte er.
So lange die Kraft gereicht hat, habe sein Team freche Konter gefahren. «Mit der Müdigkeit kam auch die höhere Fehlerquote, die fehlende Kraft war ein Problem. Ärgerlich war das letzte Tor. Die Spieler glaubten, dass der Assistent die Fahne oben hatte», erläuterte René Pauritsch.
Zamilski: «Sieg fiel zu hoch aus»
«In der ersten Halbzeit hat Liechtenstein besser gespielt und beinahe ein frühes Tor erzielt», so er polnische U21-Trainer Andrzej Zamilski. Sein Team sei etwas überrascht worden. Er habe in der Halbzeit ein ernstes Wort mit seinen Jungs gesprochen. «Sie haben grosse Ambitionen und wollen in die Nationalmannschaft kommen. Das war zu wenig», so Zamilski. «Wir hatten einen Sieg erwartet, doch das 5:0 fiel zu hoch aus.»
Telegramm
Sportpark Eschen-Mauren, Eschen. 300 Zuschauer. Schiedsrichter Lasha Silagava (Geo), assistiert von Zaza Menteshashvili und George Vadachkoria (Geo).
Liechtenstein U21: Benjamin Büchel; Christen, Kaufmann, Flatz, Oliver Spalt; Eberle, Nicolas Hasler; Hanselmann (ab 83. Sprenger), Wieser, Eris (ab 66. Dominic Spalt); Pirker (ab 83. Yildiz).
Polen U21: Szczesny; Gancarczyk, Glik, Plotka, Marciniak; Janota (ab 63. Sobiech); Kielb, Cholerzynski (ab 46. Borysiuk), Rybus; Wodecki, Malecki.
Tore: 0:1 43. Jacek Kielb; 0:2 59. Patryk Malecki; 0:3 73. Patryk Malecki; 0:4 80. Jacek Kielb; 0:5 91. Artur Sobiech.
Bemerkungen: Liechtenstein ohne Quintans (verletzt), David Hasler und Rechsteiner (A-Nationalmannschaft); Polen ohne Grosicky (A-Nati). Verwarnungen für Glik (27. – Foulspiel) und Borysiuk (50. – Foulspiel). Unter den Zuschauern Nationaltrainer Bidu Zaugg. Eckenverhältnis: 3:9 (1:6).
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