Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Kalt geduscht, als die Kräfte schwinden
Liechtenstein bleibt in offiziellen EM-Wettbewerbsspielen weiterhin ohne den ersten Punktgewinn. In der Slowakei setzte es eine deutliche 4:0 (1:0)-Klatsche ab, nachdem die Partie im ersten Abschnitt noch völlig offen war.
Im «Geisterspiel» – es waren nur 75 offizielle Zuschauer zugelassen – trafen Nemeth mittels Doppelpack (51. / 64.), Reiter (19.) und Janocko (90.). «Vor jedem Spiel nimmt man sich sehr viel vor. Wir hätten nach dem guten Auftritt gegen England selbstbewusster auftreten müssen. Leider fehlt uns einiges, um uns auswärts zu behaupten», ärgerte sich Nationaltrainer Ralf Loose.
Slowakei mit Effizienz
Liechtensten fand sofort die Ordnung und liess vorerst nichts anbrennen, die Slowakei tat sich schwer, Druck zu erzeugen und konnte sich keine Vorteile erarbeiten. «Wir wollten Liechtenstein nicht unterschätzen und waren sehr nervös», nannte Slowakeis Nationaltrainer Jurkemik den Grund für das keineswegs berauschende Spiel seines Teams, das die erste Torchance eiskalt zur 1:0-Führung nutzte. Die Partie blieb offen. Obwohl die robusten und technisch versierten Slowaken den Druck erhöhten, gab es nur eine weitere Chance von Janocko (44.). Thomas Beck (39.) und D’Elia (43.) wurde von Torhüter König gestoppt. Die Halbzeitführung war mehr als schmeichelhaft, da Liechtenstein jederzeit Paroli bot.
Widerstand war ungenügend
Das rasche 2:0 kam dem Gastgeber zugute. Der Widerstand der Gäste war ungenügend, obwohl sie vehement den Anschlusstreffer anpeilten. Diese Spielweise eröffnete den Slowaken mehr Raum nach vorne; so fiel aus einem Konter das 3:0. Liechtenstein war moralisch gebrochen: Die Ordnung blieb zwar bestehen, doch die Kräfte schienen am Ende zu sein; oft behalf man sich nur noch mit Fouls. Janocko traf beim dritten Abschlussversuch (4:0), zuvor war er zweimal gescheitert (74. / 79.). Gigon (76.) und Martin Stocklasa (87.) schlossen zu harmlos ab. Die FL-Abwehr war nach Ballverlusten im Mittelfeld anfällig.