Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Griechenland erfüllt Pflicht
Griechenland nutzte seine Minimalchance, um sich direkt für die WM in Brasilien zu qualifizieren. Dank eines 2:0 (1:0)-Siegs gegen Liechtenstein erfüllten die Griechen die Pflicht, doch Bosnien siegte gleichzeitig in Litauen und ist Gruppensieger.
Salpigidis (7.) und ein unglückliches Eigentor von Jehle (81.) führten zum Pflichtsieg des Europameisters von 2004.
Griechenland trug seine Angriffe teilweise sehr statisch vor. Liechtenstein liess in der Abwehr indes wenig zu, doch im Spiel nach vorne waren die Schwächen augenfällig. Einzelne Passfolgen führten die Liechtensteiner glänzend, dann fehlte das richtige Timing oder die Präzision der Passes in der Vorwärtsbewegung.
Frühes griechisches Tor
Die Griechen waren in ihrem Offfensivdrang wesentlich einfacher auszumachen als vier Tage zuvor die Bosnier. Langatmiger Spielaufbau und wenig zwingende Aktionen prägten das Geschehen, dennoch fiel das frühe Führungstor. Cholebas kombinierte sich über die linke Angriffsseite durch, den Querpass im Zentrum verpassten Stocklasa und Jehle, Salpigidis schob ein (1:0). Zuvor hatte Mitroglou den Ansatz einer Chance, als er den Ball nicht unter Kontrolle gebracht hatte (5.) und Kone verzog seinen Schuss (11.).
Liechtenstein konnte sich in der Folge rasch aus der Abwehrzone lösen und Gegenangriffe lancieren. Ein Wieser-Aufsetzer stellte Torhüter Karnezis erstmals vor Probleme (20.). Nach dem ersten Liechtensteiner Eckball brannte es lichterloh vor Karnezis: Wieser legte per Kopf quer auf Stocklasa, seinen Volley klärte Siovas mit der Hand, und die war keineswegs angelegt. Eine klare Fehlentscheidung des Refs, der einen Eckball statt Strafstoss diktierte (21.). «Er grätscht in meinen Schuss und hat die Hand irgendwo. Der Schiedsrichter muss die Szene sehen. Es war ein klarer Penalty; wer weiss, wie die Partie dann gelaufen wäre –schade», ärgerte sich Ersatzcaptain Martin Stocklasa.
Nach einem gelungenen Burgmeier-Vorstoss die nächste Chance, doch Wieser schlug teilweise neben den Ball (23.). Die Partie wies kein gutes Niveau auf, lebte vom Kampf, denn die Fehlerquote war hüben wie drüben hoch. Mitroglou kam nach Samaras- Rückpass nicht optimal an den Ball (33.) und Salpigidis-Kracher flog haarscharf neben dem Pfosten in Behind (43.). Griechenland lag glücklich, aber verdientermassen vorne, weil es mehr fürs Spiel tat. Trotzdem konnte das Team von Fernando Santos wenig Impulse setzen.
Partie lebte von der Spannung
In der zweiten Halbzeit blieb Griechenland dominant, drückte Liechtenstein weit in deren Platzhälfte zurück. Die Gäste kamen zwar zu Entlastungen, doch fehlte oft der Mut, um sich nach vorne zu wagen. Sobald ein Grieche Druck auf den Ballbesitzenden ausübte, wurde der Retourgang eingelegt. Löbliche Ausnahmen waren der stark aufspielende Oehri, der Samaras neutralisierte, sowie Burgmeier – beide legten stets den Vorwärtsgang ein.
Die Partie tröpfelte dahin, weil sich die Griechen weiterhin schwertaten, um zwingende Chancen zu erarbeiten. Salpigidis hämmerte einen Ball 15 Meter übers Tor (59.). Glück hatte Jehle, als er im Luftduell gegen Siovas nicht klären konnte (64.). Nach einem Karagounis-Freistoss verpassten alle Mitspieler (70.). Ein unglückliches Eigentor führte zur Entscheidung: Ein Karagounis-Freistoss klatschte an den Innenpfosten und vom Rücken von Jehle ins Tor (2:0).
Liechtenstein kam auch zu Vorstössen, wirkte jedoch nicht zielstrebig genug. Burgmeier fand keinen Abnehmer bei seinem guten Vorstoss (61.) und als die griechische Abwehr patzte, fehlte Andreas Christen und Sekunden später Mathias Christen die Entschlossenheit, um den Ball im gegnerischen Kasten unterzubringen (71.). Samaris verzog knapp (72.), danach klärte Jehle gegen Cholebas (79.) und einen Christodoulopoulos-Kracher fing Jehle im Nachfassen (84.). Wieser mit einem zu hoch angesetzten Hinterhaltschuss sorgte für die letzte Offensivaktion (85.).