Island mit harter Gangart zur Revanche
Quelle: Liechtensteiner Vaterland, Ernst Hasler
Im spanischen La Manga startete Liechtenstein mit einer 0:2 (0:1)-Niederlage gegen Island ins Jahr 2009. Die Isländer, die erstmals seit sechs Jahren im FIFA-Ranking auf Position 77 lagen, agierten aggressiver.
Ein «Abstauber» von Herenveen-Stürmer Smarason (28.), dem ein Abseits vorausging, sowie ein haltbarer Gudjohnsen-Freistoss aus 35 Metern (47.) reichten zum verdienten Sieg der Isländer, die entschlossener und zielstrebiger zu Werke gingen. Sie behalfen sich einer überharten Gangart, mit der Liechtenstein Mühe hatte. Zudem fehlte der Zaugg-Elf in der Offensive die Kaltschnäuzigkeit, um aus guten Chancen Kapital zu schlagen.
Island dank unkonventioneller Mittel
Irgendwie hattesich der Führungstreffer abgezeichnet, denn die Isländer zeigten mehr Willen und Entschlossenheit. Vor allem arbeiteten sie konsequenter mit ihrem Körper; gelegentlich bedienten sie sich unkonventionellen Mitteln und gingen über ihre Grenzen. Zudem war das weiträumige Spiel der Liechtensteiner mit dem Wind im Rücken oft problematisch und nicht zielführend. Der Wind entpuppte sich teilweise als «Störefried». Die Mannschaft rückte nicht genügend rasch nach, um Druck auf die ballbesitzenden Isländer zu erzeugen.
Island mit Chancenplus
Hallfredsson (3. / 18.), Saeversson (4. / 64.), Smarason (24. / 30.), Gudjohnsen (42. / 71.) und Aron Gunnarsson (59.) verfehlten das Ziel oder scheiterten am jungen Büchel. Liechtenstein kam auch zu Möglichkeiten, um die lange Torflaute zu beenden. Burgmeier (8.), Mario Frick (13.), Martin Büchel (20.) und Fischer (38. / 76.) blieben erfolglos. Grundsätzlich wurde mit dem Wind im Rücken zu wenig aus der zweiten Reihe abgezogen.
Den Liechtensteinern unterliefen im Spielaufbau viele Fehler, obwohl es auch Phasen gab, in denen der Ball gut in den eigenen Reihen lief. Der fehlende Raumgewinn – oft wurde quer und rückwärts, statt vorwärts gespielt – war eine Schwäche. In der Ballbehauptung patzten die Offensivkräfte; oft kam es zu Missverständnissen punkto Laufwege und Freiräume.