Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Sieg leichtfertig vergeben
Liechtenstein konnte den vierten Länderspielsieg der Geschichte nicht realisieren: Stattdessen resultierte ein bescheidenes 2:2 (2:2)-Remis gegen San Marino, das imstande war, nur kämpferische und teilweise überharte Mittel einzusetzen.
Mario Frick (16.) und Franz Burgmeier (23.) sorgten für ein Polster, das San Marino durch Alex Gasperoni (39.) und Ciacchi (45.) bis zur Pause schmeichelhaft wettmachte. «Es ist uns noch nie gelungen, dass wir einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen konnten», freute sich der marinesische Nationaltrainer Giampaolo Mazza. «Wir haben 30 Minuten gut kombiniert, Druck erzeugt und die Butter bereits am Brot gehabt, die uns jedoch wieder genommen wurde», ärgerte sich Liechtensteins Interimsnationaltrainer Walter Hörmann.
Nach 2:0 zu sorglos
Liechtenstein ging von Anbeginn offensiv geprägt ins Spiel. Burgmeier (1.), Thomas Beck (8.), Martin Stocklasa (11.), Ronny Büchel (13.) und Maierhofer (37.) verpassten, dennoch lag der Gastgeber verdientermassen 2:0 vorne. San Marino kam nur einmal durch Alex Gasperoni (10.) harmlos zum Torschuss.
Wie gewonnen, so zerronnen: Statt am Drücker zu bleiben, beschränkten sich die Gastgeber auf Resultat halten, ohne vorerst Gefahr zu laufen, in Bedrängnis zu geraten. Aus dem Nichts realisierten die Gäste zwei schnelle Tore; das war Effizienz.
Schock sass lange tief
Lange Zeit war den Liechtensteinern vorerst die Verunsicherung anzuspüren: Einerseits fehlte der Spielfluss und andererseits das Vertrauen, das sich die Hörmann-Elf in den ersten 30 Minuten aufgebaut hatte. Nur allmählich kamen die Liechtensteiner wieder auf Touren und zeigten Einbahnfussball. Gegen die kompakt stehenden Marinesen fehlte lediglich der schnelle öffnende Pass. Thomas Beck (57.), Burgmeier (58.), Hasler (77. / 87. / 88.), Gerster (80.) und Thomas Nigg (94.) vergaben hochkarätige Chancen. Ref Wildhaber übersah zudem zwei klare Handsvergehen von Bacciocchi (74. / 94.) im Strafraum.