Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Liechtenstein verlor trotz einer deutlichen Steigerung
Effizienz? Liechtenstein enttäuschte im zweiten Auftritt innert fünf Tagen gegen die Färöer Inseln nicht, zeigte eine Steigerung, dennoch unterlag es den Fähringern mit 3:0 (1:0)-Toren.
Liechtenstein zeigte nach dem desolaten Auftritt gegen Andorra eine Reaktion, doch im Resultat schlug isch diese deutliche Steigerung nicht nieder. Um in der Nations League überhaupt punkten zu können, ist eine härtere Gangart unerlässlich. Gegen die robusten Fähringer passte die Mentalität und die Spielweise. Trotz einer klaren Steigerung tauchte Liechtenstein deutlich, weil die Fähringer Effizienz vorlebten. Sonni Bartalsstovu (31.), Brandur Olsen (80.) und Sonni Nattestad per Kopf (85.) erzielten die Tore in einem Spiel, das lange Zeit offen blieb. Liechtenstein besass lange Zeit sogar ein Chancenplus. Erst nach diversen Wechseln ging bei den Liechtensteinern im Finish der Faden verloren.
Liechtenstein steckte den Rückstand gut weg
Besser als gegen Andorra fand Liechtenstein in die Partie, dennoch geriet die Pauritsch-Elf erneut in Rückstand. Nach einer Kombination über mehrere Stationen zog Bartalsstovu knapp ausserhalb des Strafraums ab: Sein Aufsetzer landete im linken unteren Eck, der Schuss schien haltbar zu sein (1:0). In der Startphase hatte Faero per Kopf knapp verfehlt (4.).
Obwohl die Fähringer mehr Ballbesitz besassen, blieben die Liechtensteiner trotz Rückstand nicht ungefährlich. Vor dem Rückstand hatte Göppel mittels Hinterhaltschuss das Tor verfehlt (8.) und Salanovic hatte den Ausgleich auf dem Fuss, doch seinen Flachschuss hielt Torhüter Gestsson sicher (17.). Bei Polverinos Kopfball fehlte wenig (21.); ebenso beim Burgmeier-Hinterhaltschuss aus 17 Metern - der zischte knapp in Behind (25.). Grosse Aufregung schliesslich, als Polverino nach einer sehenswerten Freistoss-Variante in den Strafraum eindrang und zum Schuss ansetzte: Gregersen stieg mit dem gestrecken Bein ein, traf Polverino und den Ball, der ging haarscharf neben den Kasten in Behind (34.). «Ich spielte zuerst den Ball und der Fähringer schlug mich danach deutlich um. Der Ref meinte, er habe 50:50 für mich entschieden, doch sein Einsteigen hat mich beim Schuss irritiert. Deshalb war es für mich ein Penalty», urteilte Michele Polverino.
Liechtenstein zeigte vereinzelt gute Ballstafetten, auch das situative Pressing führte zu Ballgewinnen. Lediglich nach solchen Gewinnen fehlte der finale Pass in die Tiefe, um die hochstehende Abwehr der Fähringer auszuhebeln. Aus Eigenfehlern resultierten vereinzelt vermeidbare Ballverluste, doch die hielten sich gegenüber dem Andorra-Spiel in Grenzen. Einen solchen Leichtsinnsfehler brachte Hansson in Position, doch seinen Knaller hielt Jehle sicher (32.). Die Halbzeitführung der Färöer-Inseln war schmeichelhaft, denn Liechtenstein besass ein Chancenplus. Selbst Färöers Nationaltrainer Lars Olsen attestierte Liechtenstein im ersten Abschnitt gewisse Vorteile: «Nach 15 Minuten war Liechtenstein das bessere Team. Erst in der zweiten Halbzeit fanden wir besser ins Spiel.»
Letztlich doch ein klares Verdikt
Und in der Tat, in der zweiten Halbzeit ergriffen die Fähringern vorerst die Initiative. Brandur Olsen kam innerhalb des Strafraums zum Abschluss, zielte jedoch zu zentral: Büchel hielt (50.) - wie auch den Freistoss-Knaller von Brandur Olsen (75.). Das Glück beanspruchte Liechtenstein, als Sørensen am Bartalsstovu-Querpass vorbeirutschte (64.). Die Pauritsch-Elf blieb dran undBrändle besass zwei Hochkaräter. Er hatte beim ersten Abschluss den Ausgleich auf dem Fuss, doch Torhüter Gestsson klärte (73.) und seinen Schrägschuss verzog er (74.). Damit nicht genug, denn Hasler verzog ebenfalls von der Strafraumgrenze (79.). Und wenn man vorne die Bälle nicht reinmacht, erhält man sie hinten. Ein Konter der Fähringer schloss Brandur Olsen ab: Er bediente Bartalsstovu, seinen Rückpass versenkte er aus 17 Metern ins rechte untere Eck (2:0).