Quelle: Volksblatt / Jan Stärker

1:2 zum Nations-League-Auftakt: LFV-Team verliert unglücklich

Das war bitter. Trotz eines starker Auftritts der Nationalmannschaft zum Start der Nations League gab es eine 1:2-Niederlage in Armenien. Die Mannschaft von Trainer Rene Pauritsch machte im Stadion der Republik in Jerewan ein wirklich gutes Spiel. Dieser gestrige Auftritt verspricht im Hinblick auf die zweite Partie am Sonntag gegen Gibraltar doch einiges.

Pechvogel des Spiels war Neu-Kapitän Michele Polverino. In der ersten Halbzeit sah er für ein taktisches Foul Gelb und musste eine Viertelstunde vor Spielschluss dann mit Gelb-Rot vom Platz. Kurz darauf fiel der Siegtreffer für die Gastgeber. «Die Entscheidung des Schiedsrichters war bei meinem Platzverweis nicht besoders glücklich», war Polverino mit dem albanischen Ref nicht wirklich zufrieden. «Wir rutschen beide zum Ball und kommen zeitgleich hin. Mein Gegenspieler schreit dann und ich flieg vom Platz. Bitter ist natürlich, dass wir dadurch wahrscheinlich verloren haben.» 

Pauritsch liess im ersten Spiel der neu geschaffenen Nations League seine Mannschaft im bewährten 4-1-4-1-System in Jerewan auflaufen. Polverino räumte als Sechser zusammen mit Aaron Sele vor der Abwehr ab. Die Armenier kamen zu Spielbeginn mit der defensive LFV-Truppe nicht klar. Gefährlich wurde es erst nach 25 Minuten. Da aber richtig. Erst schoss Superstar Mkhitaryan vom rechten Fünfereck über den Kasten von Benjamin Büchel. Nur 60 Sekunden später scheiterten erst Malakyan und danach Mkhitaryan an Büchel. Überragend, wie der Ruggeller vor allem den Nachschuss von Mkhitaryan entschärfte. Kurz darauf war er aber machtlos. Der quirlige Pizzelli schnappte sich den Ball und zirkelte die Kugel mit dem linken Fuss in den linken Winkel zum 1:0 (30.). Bezeichnend: Eine Einzelaktion musste zur Führung der Gastgeber herhalten.

Wolfinger schockt Armenien
Liechtenstein war aber nicht geschockt – ganz im Gegenteil. USA-Legionär Nicolas Hasler setzte sich auf der rechten Seite klasse durch und passte den Ball scharf durch den Fünfmeterraum. Am langen Eck musste Sandro Wolfinger nur noch den Fuss hinhalten und machte mit seinem zweiten Länderspieltor den Ausgleich (33.). Das 1:1 war eine Kopie der guten Chance von Dennis Salanovic und Philippe Erne von der anderen Seite rund 15 Minuten vorher. Da konnte Calisir in letzter Sekunde den Pass von Salanovic auf Erne weggrätschen.

Kurz vor dem Wechsel kamen dann die Minuten des Duells zwischen Armeniens Stürmer Pizzelli und Liechtensteins Goalie Büchel. Erst scheiterte Pizzelli aus neun Metern am FL-Keeper (39.), kurz vor dem Pausenpfiff lenkte Büchel einen Kopfball von Pizzelli um den Pfosten.

Büchel pariert Penalty sensationell
Nach der Pause brachten beide Teams wenig zustande. Wolfinger verzog mal aus 22 Metern (54.), die Armenier kamen auch nicht wirklich gefährlich vor das Tor. Bis zur 68. Minute. Dann dribbelte Mkhitaryan in den Liechtensteiner Strafraum, Rechsteiner kam zu spät und es gab Elfmeter. Den schoss der Gefoulte selber. Das hätte er mal besser lassen sollen. Denn Büchel entschärfte den Schuss sensationell mit einer Faust (69.). «Ich hatte einfach das Gefühl, dass er in mein rechtes Eck schiesst», erklärt Penaltykiller Büchel. Eine Minute nach dem vergebenen Strafstoss verzweifelten die Gastgeber erneut. Diesmal war Goalie Büchel geschlagen, Mkhitaryans Kopfball klatschte aber an den linken Pfosten.

Das Spiel schien auf die Liechtensteiner Seite zu kippen, Armeniens Spieler liessens schon die Köpfe hängen. Doch dann passierte die wohl spielentscheidende Szene mit dem Platzverweis für Michele Polverino. Denn nur zwei Minuten später machte der eingewechselte Barseghyan den 2:1-Siegtreffer für die Gastgeber. Mit einem Mann weniger hatte das LFV-Team keine Kraft und Chance mehr, doch noch mit einem Lucky Punch den Ausgleich zu machen und blieb gegen Armenien leider ohne Punktgewinn.