Liechtenstein verliert in der Nachspielzeit

Nach der Heimniederlage gegen Andorra waren die Liechtensteiner unzufrieden und eine Reaktion sollte folgen. Und diese Reaktion kam im Auswärtsspiel gegen Moldawien prompt. Von Beginn an lief das Team von Nationaltrainer Martin Stocklasa den Gegner vorne an, machten Druck und überraschten so das favorisierte Heimteam. Durch dieses Anlaufen kamen die Liechtensteiner schon früh im Spiel zu besseren Chancen als über die gesamten 90 Minuten gegen Andorra. Aus dem mutigen und aggressiven Auftritt zu Spielbeginn resultierte für die Liechtensteiner aber nichts Zählbares. Zunächst wurde der Abschluss von Aron Sele, wenige Minuten später jener von Niklas Beck abgeblockt.

Die Moldawier taten sich mit der Gangart der Liechtensteiner schwer und kamen nur sehr langsam ins Spiel. Erst als sich die Gäste nach rund einer Viertelstunde etwas zurückzogen, gestaltete sich das Spiel ausgeglichen. Bis zum Pausenpfiff hatten die Moldawier zwar zwei, drei Chancen, doch stand es nach 45 Minuten leistungsgerecht 0:0. Besonders positiv daran war, dass Liechtenstein munter mitspielte und sich dieses 0:0 auch verdient hatte.

Im zweiten Durchgang starteten die Moldawier druckvoller und kamen bereits in den ersten Minuten zu gefährlichen Aktionen. Besonders Damascan stellte die Liechtensteiner mit seiner Stärke im 1-gegen-1 immer wieder vor Probleme und zwang Büchel in der 50. Minute zu einer starken Parade. Nach einer Angriffswelle zu Beginn des zweiten Durchgangs beruhigte sich das Spiel ein wenig und man hatte das Gefühl, dass die Partie auf ein Unentschieden hinausläuft. Das, weil Moldawien zwar immer mehr fürs Spiel tat, Liechtenstein aber mit viel Herz und Leidenschaft verteidigte und die Spieler sich in jeden Ball warfen. Zu einem Schreckmoment kam es knapp zehn Minuten vor Schluss. Eine abgefälschte Flanke erreichte am langen Pfosten Rata, der zum vermeintlichen 1:0 für Moldawien einköpfte. Der VAR intervenierte jedoch und liess das Tor aufgrund einer knappen Abseitsposition nicht zählen. Von da an wurde der Druck der Gastgeber von Minute zu Minute grösser. Irgendwie schafften es die Liechtensteiner zwar, ein Gegentor zu verhindern, selbst kam man aber nicht mehr hinten raus und konnte kaum mehr für Entlastung sorgen. In der wegen der VAR-Unterbrechung langen Nachspielzeit passierte es dann doch noch. Nach einem Ballgewinn wurde der Ball viel zu schnell wieder hergegeben und Stina dribbelte sich über links durch. Sein Flankenversuch wurde zum ungewollten Schuss und fand seinen Weg ins lange Eck. Nach 92 Minuten stand es dann also doch 1:0 für die Gastgeber. Und es kam noch bitterer. Nach dem Anspiel gaben die Liechtensteiner den Ball wieder zu leicht her und Stina setzte mit einem Haken nach rechts und einem tollen Schlenzer ins rechte Eck in der 94. Minute sogar noch einen drauf.

Unter dem Strich ist die Niederlage für Liechtenstein enorm bitter, da man über 90 Minuten die Null hielt, zeitenweise gut mitspielte und eine klare Reaktion im Vergleich zum Donnerstag zeigte. Stina sorgte im Schlussspurt im Alleingang dafür, dass Liechtenstein auch im letzten Nations League Spiel ohne Punktgewinn blieb.