Schmeichelhafter Sieg des Favoriten
Im zweiten WM-Ausscheidungsspiel innert vier Tagen musste Liechtenstein trotz einer taktischen Meisterleistung eine bittere 1:0 (1:0)-Niederlage gegen Lettland hinnehmen.
Die erhoffte Leistungssteigerung fand statt. Liechtenstein brachte Lettland an den Rand einer Niederlage, stand aber nach 93 Minuten mit leeren Händen da. «Wir sind traurig, doch im Fussball zählen nur die Punkte», blieb Nationaltrainer Andermatt sachlich. Mario Frick vergab im Finish die kapitalste Ausgleichschance, als er aus sechs Metern Torhüter Piedels anschoss (86.). Bleidelis hatte früh den 1:0-Siegestreffer des EM-Endrundenteilnehmers erzielt (17.).
Aggressives Liechtenstein
Wesentlich aggressiver und verbissener als noch in Estland stieg Liechtenstein in das Duell. Die taktische Order, die Letten schon im Spielaufbau früh zu stören, zeigte Wirkunge, denn Lettland konnte sein gewohntes Spiel nicht prägen und musste froh sein, nicht in Rückstand zu geraten: Thomas Beck setzte einen Knaller über die Querlatte (13.). Burgmeier (7. / 23.), Roger Beck (18.) und Frick (31.) zielten ungenau oder scheiterten an Piedels. Demgegenüber erzeugten einzig Prohorenkovs (4. /31.), Rubins (37.) und Astafjevs (38.) Gefahrenmomente.
Liechtenstein, die aktivere Elf
Auch im zweiten Abschnitt hielt Liechtenstein den Rhythmus hoch, kassierte dumme Verwarnungen, die der schwedische Ref einseitig verteilte. Trotzdem blieb Liechtenstein seinem Kurs treu, kombinierte entschlossen nach vorne und kam zu Möglichkeiten: Thomas Beck (57.), Burgmeier (61.) sowie Frick (65.) fehlte die Präzision oder die Entschlossenheit vor Torhüter Piedels. Die Letten hatten wohl nicht diese offensiv eingestellte Gästemannschaft erwartet. Erst in der Schlussphase schwanden die Kräfte. Verpakovskis zwang Torhüter Jehle zu einer Glanztat (77.) und hielt die Partie bis zur Grosschance von Frick offen. Liechtenstein überzeugte, nur das Resultat stimmte nicht. «Es wäre unfair, einzelne Akteure herauszuheben», urteilte Nationaltrainer Andermatt.