Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Ernst Hasler
Für starke Leistung nicht belohnt
Liechtenstein ist im EM-Ausscheidungsspiel gegen England trotz einer beeindruckend starken Leistung nicht belohnt worden. Mit 0:2 (0:1) siegten die Profis von der Insel, die als eiskalte Realisatoren entpuppten.
Owen per Kopf (28.) und Beckham mit einem Freistoss (53.) erlösten die vielen englischen Fans; 200 hatten sich unrechtmässig Zutritt zum Spiel verschafft.
Liechtenstein mit Chancenplus
Liechtensten spielte nicht nur munter mit, besass in den ersten 20 Minuten sogar ein Chancenplus: D’Elia (3.), Beckham (8.), Thomas Beck (12.) und Mario Frick (16.) blieben erfolglos. Das 0:1 stellte den Spielverlauf völlig auf den Kopf. Liechtenstein überzeugte durch ein gefälliges Kurzpassspiel, setzte den ballbesitzenden Engländern aggressiv nach und konnte die spielerisch mässigen Engländer mehr als nur kontrollieren. Lediglich punkto Effizienz waren die hoch bezahlten Stars den Gastgebern voraus.
Dank eines situativen Pressings, an dem sich die drei Spitzen beim Spielaufbau der Engländer beteiligten, konnte immer wieder das Leder erobert werden. Einzig Heskey tauchte nochmals gefährlich auf (32.).
Engländer zielstrebiger
In der zweiten Halbzeit agieten die Engländer wesentlich zielstrebiger. Jehle war des öftern gefordert. Owen (48.) und Heskey (50.) scheiterten, doch ein Freistoss-Geschenk des Refs besiegelte das Schicksal der Platzherren (0:2). Trotzdem gab Liechtenstein nicht auf, kämpfte unverdrossen weiter, die Kräfte schienen nicht zu schwinden und setzte zu einem grandiosen Finish an: Mario Frick verpasste den Anschlusstreffer haarscharf (62.). Es fehlte das Quäntchen Glück. Beck überschoss (81.), Ferdinand kratzte den Ball von der Linie (87.), Nigg reüssierte nicht (90.) und Martin Stocklasa traf nur den Pfosten (92.). «Es war keineswegs Nichtkönnen, sondern Pech», beurteilte Nationaltrainer Ralf Loose die Chancenauswertung seines Teams. Eine starke Leistung blieb unbelohnt.