Sensation dank Leidenschaft und Herz
Die Fussballhistorie ist um eine faustdicke Überraschung reicher: Liechtenstein trotzt dem Vize-Europameister Portugal ein 2:2 (0:2)-Remis ab und rehabilitiert sich für das 0:7 in der Slowakei.
Pauleta (23.) und ein Eigentor von Daniel Hasler (39.) brachte den Favoriten in Front, Burgmeier (48.) und Thomas Beck (76.) schafften noch die Wende zum 2:2. Tränen der Freude, überschwendliche Emotionen spielten sich nach Spielschluss ab. Eine Standing Ovation war der verdiente Lohn.
Zwei Tore und ein Pfostenschuss
«Mit der ersten Chance hatten wir das Spiel so richtig lanciert. Heute ist die Mannschaft mit dem Quäntchen Glück belohnt worden», urteilte Nationaltrainer Andermatt. Liechtenstein ging wie besessen ins Spiel, wollte sich nach dem Anpfiff sofort den nötigen Respekt verschaffen. Mario Frick 15.) und Thomas Beck (32.) vergaben ihre Chancen, wie auch Pauleta (16.), Deco (18.) und Deco (43.) auf der Gegenseite. Liechtenstein spielte keck, dennoch ist es von Portugal immer wieder in die Defensive gedrängt worden. Letztlich lagen die effizienten Gäste zur Halbzeit 0:2 vorne.
Mit Herzblut aus der Kabine
Liechtenstein kam mit viel Herzblut aus der Kabine. Dank des Anschlusstreffers von Burgmeier (1:2) kam die Spannung ins Spiel zurück. Portugals Nationaltrainer Scolari reagierte und verstärkte seine Defensive. Liechtenstein roch, dass diese portugiesische Elf auf Konter anfällig war und spielte zielstrebig nach vorne.
Mario Frick (55.) auf der einen sowie Pauleta (66.), Tiago (66.), Postiga Helder (69.) und Petit (82.) auf der anderen Seite verpassten weitere Tore. Stattdessen blieb ein Foul von Jorge Ribeiro an Roger Beck im Strafraum ungeahndet (71.). Thomas Beck erzielte sein erstes Länderspieltor, weshalb Portugal im Finish nur noch planlos anrannte. Es fehlte die Ruhe im Spielaufbau. Diese Schwäche offenbarte diese Elf schon an der EURO 2004, als im Finale gegen Griechenland die gleichen Verhaltensmuster auszumachen waren.