Quelle: Liechtensteiner Vaterland / Hans Peter Putzi
Liechtenstein von Lettland mit 0:4 vom Feld gearbeitet
Liechtensteins U21 verlor in Jurmala ihr erstes Spiel zur EM-Quali 2015 klar mit 0:4 gegen Lettland. Innert zwölf Minuten schossen die Letten dreiTore zum Schlussresultat.
Lettland gilt in der Liechtensteiner Gruppe 5 der U21-EMQualifikation mit Ukraine, Kroatien und der Schweiz als das scheinbar für Liechtenstein am ehesten erreichbare Team. Doch die Balten zeigten gestern, dass sich auch die Favoriten aus der Schweiz, Kroatien und der Ukraine in Acht nehmen müssen. Sie liessen den Boys von Trainer Roger Prinzen keine reellen Siegeschancen und dominierten die Partie über die gesamte Spielzeit.
Die Letten übernahmen in Jurmala mit ihrem harten und körperbetonen Agieren schon früh die Initiative, vermochten aber vorerst kein Kapital daraus zu schlagen. USV-Keeper Lorenzo Lo Russo bewahrte die Liechtensteiner vor einem frühen Rückstand. In der 13. Minute parierte er einen Elfmeter von Deniss Rakels. Allerdings war es auch Lo Russo selbst, der den Strafstoss verursachte: Er foulte Arturs Karasausks im Strafraum.
Fatale zwölf Minuten
Doch just, nachdem die Liechtensteiner nach rund 25 Minuten den kollektiven Druck überstanden hatten, fiel der Führungstreffer der Letten doch noch. Sabala traf aus 25 Metern ins Kreuzeck nach einer Einzelleistung. «Schade, eigentlich war ich guter Hoffnung, dass lettische Startfurioso überstanden zu haben», ärgerte sich danach Trainer Roger Prinzen.
Prinzens Männer tauchten während des gesamten Spiels nicht oft gefährlich vor dem lettischen Keeper Grigorjevs auf. Trotzdem bot sich die Chance, mit einem Unentschieden in die Pause zu gehen. Vinzenz Flatz liess sie aber ungenutzt, als er in der 39. Minute im Strafraum stehend über das Tor schoss.
Erst gegen Schluss der Partie, als diese längst entschieden war, vermochten sich die Liechtensteiner wieder mit ein paar wenigen Offensivaktionen in Szene zu setzen.
Was den Letten in den ersten 45 Minuten nicht gelang – die frühzeitige Spielentscheidung –, holten sie nach demTee bald nach. Innert 12 Minuten erhöhten Rakels und Sabala von der 53. bis zur 65. Minuten auf 4:0. Die LiechtensteinerAbwehr wurde in dieser Phase von den 1,90-Meter Hünen überfahren. «Da machte ich mir echt Sorgen, dass wir ein Debakel erleiden könnten», so Prinzen. Doch sein Team vermochte sich danach wieder zu stabilisieren – wohl auch, weil die Letten nach dem vierten Tor ihr Soll erreicht hatten.
Phasenweise zeigten die Gäste danach einen gepflegten Kombinations-Fussball, ohne jedoch die Letten ernsthaft beunruhigen zu können. «Wenn wir uns getraut haben, hat man gesehen, dass unser technisches Rüstzeug ebenbürtig wäre», meinte Prinzen dazu.
«Müssen uns physisch verbessern»
Ganz klar nur zweite Sieger waren die Liechtensteiner aber im Wetteifern um das körperliche Rüstzeug. Lettland trat mit einer Härte auf, der die Liechtensteiner nichts entgegenzusetzen hatten. Davon zeugen auch die drei Gelben Karten gegen die Gastgeber. «Wenn da mehrere 90-kg-Brocken auf uns zusteuern und die Ellbogen durch die Luft fliegen, dann wirds für uns schwierig», analysierte Prinzen. Er will dabei aber nicht primär die Letten an den Pranger stellen, «unsere Spieler müssen sich diesem Niveau stellen, individuell an sich arbeiten und kräftemässig zusetzen. Nur wenn wir uns diesbezüglich verbessern, werden wir gegen so kompakt und kampfstark auftretende Teams bestehen können.»