Liechtenstein - Island 0:7 (0:2)

Äusserst bittere Niederlage

Foto: Peter Rinderer

Vor dem ersten Länderspielblock des Jahres wurde viel vom Gegner Portugal gesprochen, während Island fast schon vergessen ging. Doch dass die Isländer Fussball spielen können, haben sie im Rheinpark Stadion gezeigt. Nach dem guten Auftritt der Liechtensteiner in Lissabon, folgte zu Hause gegen Island eine ernüchternde 0:7-Niederlage.

Die Liechtensteiner hatten von Anfang an Mühe, Zugriff zum Spiel zu bekommen. Island agierte immer einen Schritt schneller und zeigte sich im Gegensatz zu Portugal von Anfang an bestrebt, hier früh alles klar machen zu wollen. Die Weichen für dieses Vorhaben waren auch früh gestellt. Schon in der dritten Minute wurde ein Schuss von Olafsson für Goalie Büchel unhaltbar ins Tor abgefälscht. Danach übernahmen die Isländer klar das Spieldiktat und sorgten immer wieder für gefährliche Momente.

Dagegen ging das Spiel der Liechtensteiner nicht wirklich auf. Man kam kaum in die Zweikämpfe, hatte den Ball nur selten und liess den Isländern dadurch, dass man selbst so tief stand, praktisch alle Freiheiten. Immer wieder probierten es die Gäste mit hohen Bällen, die in den frühen Phasen des Spiels aber oft zu ungenau an den Mitspieler gebracht wurden. Dass es dann aber teilweise doch zu einfach ging, zeigte sich beim 0:2 für die Isländer. Haraldsson konnte einen hohen Ball im Strafraum einfach annehmen, sich drehen und einschieben. Das vermeintliche 0:3 vor der Pause wurde durch Eingreifen des VARs aberkannt, sodass die Liechtensteiner mit einem 0:2 relativ gut bedient in die Pause gingen.

Im zweiten Durchgang wiederholten sich die Ereignisse. Wieder waren nur drei Minuten gespielt, bis Benjamin Büchel hinter sich greifen musste. Nach einem Eckball köpfte Island-Kapitän Gunnarsson wuchtig zum 0:3 ein. Wiederholt haben sich die Ereignisse nicht nur, weil nach genau drei Minuten wieder ein Tor fiel, sondern weil auch das 0:4 identisch zum dritten Gegentreffer fiel. Wieder eine Ecke, wieder Gunnarsson am kurzen Pfosten, wieder Tor. Doch wer dachte, dass die Isländer genug hätten, hatte sich geirrt. Knapp 20 Minuten vor Schluss kam Sele im Strafraum einen Schritt zu spät und verursachte einen Penalty, welchen erneut Gunnarsson zum lupenreinen Hattrick versenkte.

Danach haben viele Wechsel den Spielfluss gebrochen. Zusammen mit dem schlechten Wetter und der Stille im Stadion bekam die Partie dadurch fast schon Freundschaftsspiel-Charakter. Als man dachte es würde nichts mehr passieren, passierte dann aber doch noch etwas. Gudjohnsen und Ellertson trafen in der 85. und 87. Minute zwei weitere Male für die Isländer, sodass am Ende ein bitteres 0:7 zustande kam.

Bis zum nächsten Länderspielblock im Juni haben die Liechtensteiner Zeit, die Niederlage zu verdauen. Gerade gegen Gegner wie Island, die einen derartigen Siegeswillen an den Tag legten, müssen die Liechtensteiner in Zukunft besser dagegen halten.

European Qualifiers - Gruppe J